Editorial
In dieser Ausgabe beschreiten wir lange Wege.
Wir berichten über die emotionale Identifikation und dem Qualitätssiegel der Musik Box Austria, wir befassen uns ausführlich mit Alben wie "Die Manifestation des Kapitalismus in unserem Leben ist die Traurigkeit", kurz: DMD KIU LIDT, wir sprachen mit Sängerin Mary Lamaro von der Mary Broadcast Band, wir unterhielten uns mit dem Klassikmusiker Firmian Lermer über Mozarts Divertimento und führten ein Interview mit der Fotografin Nadja Meister über Pressefotografie als Beruf und Leidenschaft. Und: Wir werfen einen Blick auf Viennafair 2011 und haben nochmals nachgehört, was ein Solitär wie Bob Dylan auf seinem Debüt-Album sang (er wird im Mai 70 und - z.B. am 26.5. in der Arena Bar Wien - groß abgefeiert). Darüber hinaus gibt es jede Menge Rezensionen, sowie Konzertkritiken - von Pearl Jam, Paul Simon, Bruce Cockburn und Richard Thompson bis hin zu Texta, Bodo Wartke und In Extremo. Wir hörten vergleichsweise die neuen Alben von Attwenger und von BAP auf CD und im guten alten Vinyl-Format, und wir befassten uns mit Begriffen wie "Extremismus" und "totalitär" anhand des Buchs Dämonisierung durch Vergleich: DDR und Drittes Reich. Schließlich bieten wir Euch noch einige Live-Tipps, allen voran das Seewiesenfest im oberösterreichischen Kleinreiflingen am 28. Mai. Es gibt also wieder jede Menge zu lesen und zu hören. Die Redaktion wünscht somit eine unterhaltsame Kulturwoche. (Manfred Horak; 11.5.2011)
Kulturbrief-Abo
Gewinnspiele

Kulturbrief-Abo
Gewinnspiele
Getting Ready for Christmas Day
heißt das erste Lied auf dem neuen Paul Simon Album "So Beautiful or So What". Aber keine Sorge: Das Rennen um das erste Weihnachtsalbum 2011 ist damit nicht eröffnet, man kann es eher in jene Sorte von Song einordnen, wie wir es bereits z.B. von Lou Reed ("Xmas in February") oder von Steve Earle ("Christmas in Washington") kennen. Paul Simon ist nicht der einzige aus der älteren Musikergeneration (der Mann wird heuer 70), der ein neues gutes (wenn nicht sogar sehr gutes) Album vorlegt, da wäre z.B. auch Bruce Cockburn mit "Small Source of Comfort". Und weil jeder vom Paul Simon Album schwärmt (wie erwähnt, es ist ein gutes) - was Cockburn da vorlegt ist phänomenal, nicht nur, wenn er im Song "Call me Rose" singt: "My name was Richard Nixon only now I'm a girl / you wouldn't know it but I used to be the king of the world." Ho! Ho! Ho! Der 66-jährige Kanadier tourte übrigens immer wieder mal mit Richard Thompson, der wiederum im Vorjahr das Album "Dream Attic" veröffentlichte und heuer zum Jazzfest Wien und zum Musikfest Waidhofen/Thaya kommt. Nach 26 Jahren Österreich-Abwesenheit! Das muss groß gefeiert werden, so wie ja auch Bob Dylan zum 70er in Wien groß abgefeiert wird.
Aber halt, das sind ja eigentlich alles noch zukünftige Themen, die wir näher beleuchten werden, in dieser Ausgabe kommen andere zum Zug. Belle & Sebastian z.B., die am 16.4. im Gasometer aufspielen werden, sowie die junge Punk Band The Dead Class aus Liverpool, zu hören am 4. und 5. Mai in Wien und in Linz. Des weiteren haben wir ein Interview mit dem in Wien lebenden Musiker Matthias Jakisic geführt, der gleich 5-mal in der Kategorie "Hervorragende Musik" für "Stella 11" - den Preis für Darstellende Kunst für junges Publikum - nominiert wurde, und wir sind sowohl von der österreichischen Jazzpianistin Julia Siedl begeistert, die mit ihrem Quartett das hervorragende Debüt-Album "Minisawattack" vorlegt, wie auch von Billisich & Band und ihrem Album "Lasterlieder". Beide Bands sollte man unbedingt auch live hören.
Und aus. Die Redaktion wünscht eine erfrischende Kulturwoche. (Manfred Horak; 8.4.2011)

Aber halt, das sind ja eigentlich alles noch zukünftige Themen, die wir näher beleuchten werden, in dieser Ausgabe kommen andere zum Zug. Belle & Sebastian z.B., die am 16.4. im Gasometer aufspielen werden, sowie die junge Punk Band The Dead Class aus Liverpool, zu hören am 4. und 5. Mai in Wien und in Linz. Des weiteren haben wir ein Interview mit dem in Wien lebenden Musiker Matthias Jakisic geführt, der gleich 5-mal in der Kategorie "Hervorragende Musik" für "Stella 11" - den Preis für Darstellende Kunst für junges Publikum - nominiert wurde, und wir sind sowohl von der österreichischen Jazzpianistin Julia Siedl begeistert, die mit ihrem Quartett das hervorragende Debüt-Album "Minisawattack" vorlegt, wie auch von Billisich & Band und ihrem Album "Lasterlieder". Beide Bands sollte man unbedingt auch live hören.
Und aus. Die Redaktion wünscht eine erfrischende Kulturwoche. (Manfred Horak; 8.4.2011)
Anthropozän

Wir Menschen sind doch so was von toll, wir schaffen komplexe Vorgänge, können, dem Urknall auf der Spur, bis weit in die Vergangenheit blicken [und manche sogar in die Zukunft, Stichwort Zukunftsforscher, wobei ein Zukunftsforscher, Karlheinz Steinmüller, einmal relativierend meinte: "Prognosen machen wir ganz selten. Wir haben da eher den Spruch von Mark Twain verinnerlicht: 'Vorhersagen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen.'"; Anm.], kreieren nicht nur Kunst, sondern auch Kunststoff, quasi einen Plastic Planet; wir verformen ganze Landstriche und wir sind ein Hort an Experten. Blöd nur, dass wir Experten an Überheblichkeit leiden und tatsächlich glauben unzerstörbares zum Wohle der Menschheit schaffen zu können - ob zu Lasten der Natur ist dabei sekundär, wie uns Tiefseebohrungen oder eben todsichere Atomkraftwerke zeigen. All dies gehört übrigens genauso ins Zeitalter der Menschen (Anthropozän) wie die Begriffe "Lebensstandard" und "Technologie". Wenn man diese zwei Faktoren und die Bevölkerungszahl miteinander multipliziert ergibt sich der Einfluss der Menschen, also wie der Mensch die Welt verändert (ausführlich nachzulesen in der März 2011-Ausgabe von National Geographic).
Kunst und Kultur bzw. Künstler an sich sind dabei oft Reflektoren, Spiegelvorhalter, Warner. Rio Reiser z.B. schrieb 1987 das Lied "Wann" (zu hören auf seinem Album Blinder Passagier): "Du sagst, du willst die Welt nicht ändern, und ich frag mich, wie machst Du das nur? / Du bist doch kein Geist in der Flasche und du bist auch kein Loch in der Natur. / Denn nach jedem Schritt, den du gehst und nach jedem Wort, das du sagt, / Und nach jedem Bissen, den du ißt, ist die Welt anders als sie vorher war. […] Du sagst, du willst die Welt nicht retten, das ist dir alles ne Nummer zu groß. / Und die Weltenretter war'n schon so oft da, nur die meisten verschlimmern's bloß. / Und doch fragt mich jeder neue Tag, auf welcher Seite ich steh. / Und ich schaff's einfach nicht, einfach zuzusehen, wie alles den Berg runtergeht. […] Du sagst, du willst die Welt nicht ändern, dann tun's eben andere für dich. / Und der Wald, in dem du vor Jahren noch gespielt hast, hat plötzlich ein steinernes Gesicht. / Und die Wiese, auf der du gerade noch liegst, ist morgen ne Autobahn. / Und wenn du jemals wieder zurückkommst, fängst alles wieder von vorne an. / Wann, wenn nicht jetzt? / Wo, wenn nicht hier? / Wie, wenn ohne Liebe? / Wer, wenn nicht wir?"
In diesem Sinne wünscht die Redaktion eine spannende und möglichst strahlenfreie Kulturwoche. (mh)
Kulturbrief-Abo
Gewinnspiele

Wir Menschen sind doch so was von toll, wir schaffen komplexe Vorgänge, können, dem Urknall auf der Spur, bis weit in die Vergangenheit blicken [und manche sogar in die Zukunft, Stichwort Zukunftsforscher, wobei ein Zukunftsforscher, Karlheinz Steinmüller, einmal relativierend meinte: "Prognosen machen wir ganz selten. Wir haben da eher den Spruch von Mark Twain verinnerlicht: 'Vorhersagen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen.'"; Anm.], kreieren nicht nur Kunst, sondern auch Kunststoff, quasi einen Plastic Planet; wir verformen ganze Landstriche und wir sind ein Hort an Experten. Blöd nur, dass wir Experten an Überheblichkeit leiden und tatsächlich glauben unzerstörbares zum Wohle der Menschheit schaffen zu können - ob zu Lasten der Natur ist dabei sekundär, wie uns Tiefseebohrungen oder eben todsichere Atomkraftwerke zeigen. All dies gehört übrigens genauso ins Zeitalter der Menschen (Anthropozän) wie die Begriffe "Lebensstandard" und "Technologie". Wenn man diese zwei Faktoren und die Bevölkerungszahl miteinander multipliziert ergibt sich der Einfluss der Menschen, also wie der Mensch die Welt verändert (ausführlich nachzulesen in der März 2011-Ausgabe von National Geographic).
Kunst und Kultur bzw. Künstler an sich sind dabei oft Reflektoren, Spiegelvorhalter, Warner. Rio Reiser z.B. schrieb 1987 das Lied "Wann" (zu hören auf seinem Album Blinder Passagier): "Du sagst, du willst die Welt nicht ändern, und ich frag mich, wie machst Du das nur? / Du bist doch kein Geist in der Flasche und du bist auch kein Loch in der Natur. / Denn nach jedem Schritt, den du gehst und nach jedem Wort, das du sagt, / Und nach jedem Bissen, den du ißt, ist die Welt anders als sie vorher war. […] Du sagst, du willst die Welt nicht retten, das ist dir alles ne Nummer zu groß. / Und die Weltenretter war'n schon so oft da, nur die meisten verschlimmern's bloß. / Und doch fragt mich jeder neue Tag, auf welcher Seite ich steh. / Und ich schaff's einfach nicht, einfach zuzusehen, wie alles den Berg runtergeht. […] Du sagst, du willst die Welt nicht ändern, dann tun's eben andere für dich. / Und der Wald, in dem du vor Jahren noch gespielt hast, hat plötzlich ein steinernes Gesicht. / Und die Wiese, auf der du gerade noch liegst, ist morgen ne Autobahn. / Und wenn du jemals wieder zurückkommst, fängst alles wieder von vorne an. / Wann, wenn nicht jetzt? / Wo, wenn nicht hier? / Wie, wenn ohne Liebe? / Wer, wenn nicht wir?"
In diesem Sinne wünscht die Redaktion eine spannende und möglichst strahlenfreie Kulturwoche. (mh)
Kulturbrief-Abo
Gewinnspiele
"Na, Kleine(r), willst Du lieber mit Mama oder Papa ins Gefängnis oder willst Du lieber in ein Heim kommen bevor ihr abgeschoben werdet?"

Am 22. Februar 2011 soll im Ministerrat die Novelle zum Asyl-, Fremdenpolizei- und Niederlassungsgesetz verabschiedet und im März im Parlament beschlossen werden. Das bedeutet eine der menschenverachtendsten Gesetzesnovellierungen in der Geschichte der Republik Österreich mit einer klaren Überschreitung der Grenzen der Menschwürde. Es wurde daher getan, was einfach zu tun war - es wurde ein Zeichen gesetzt. Gedreht wurde ein Spot mit dem Titel Lass ma's bleiben!, mit dabei u. a. Josef Hader, Lukas Resetarits, Gregor Seberg und Robert Palfrader. Es ist ja eigentlich schon beschämend, dass ein derartiger Spot überhaupt gedreht werden musste, und Fragen ergeben sich natürlich auch zuhauf, z.B.: Was sehen eigentlich all jene, die an dieser Novelle mitgearbeitet haben, tagtäglich, wenn sie in den Spiegel blicken? In diesem Sinne wünscht die Redaktion möglichst wenig Einfalt, sowie ein klares Veto gegen die geplanten gesetzlichen Verschärfungen. (mh)

Am 22. Februar 2011 soll im Ministerrat die Novelle zum Asyl-, Fremdenpolizei- und Niederlassungsgesetz verabschiedet und im März im Parlament beschlossen werden. Das bedeutet eine der menschenverachtendsten Gesetzesnovellierungen in der Geschichte der Republik Österreich mit einer klaren Überschreitung der Grenzen der Menschwürde. Es wurde daher getan, was einfach zu tun war - es wurde ein Zeichen gesetzt. Gedreht wurde ein Spot mit dem Titel Lass ma's bleiben!, mit dabei u. a. Josef Hader, Lukas Resetarits, Gregor Seberg und Robert Palfrader. Es ist ja eigentlich schon beschämend, dass ein derartiger Spot überhaupt gedreht werden musste, und Fragen ergeben sich natürlich auch zuhauf, z.B.: Was sehen eigentlich all jene, die an dieser Novelle mitgearbeitet haben, tagtäglich, wenn sie in den Spiegel blicken? In diesem Sinne wünscht die Redaktion möglichst wenig Einfalt, sowie ein klares Veto gegen die geplanten gesetzlichen Verschärfungen. (mh)
Die IG Autorinnen Autoren, die Literar-Mechana und der Verlegerverband erklären das Jahr 2011 zum Jahr der Urheberrechte, das ist auch bitter notwendig, denn die Position der Urheber ist, vorsichtig formuliert, diffizil.

Amoi geht's no!
Noch einmal, bevor das Jahr 2010 zu Ende geht, eine Vielzahl an neuen CD-DVD-Buch-Rezensionen, Filmkritiken und Konzertberichten (siehe Startseite), zugleich auch von unserer Seite die besten Wünsche für ein gelungenes Weihnachtsfest und ein super tolles neues Jahrzehnt. (24.12.2010; Manfred Horak)
Gleich mehrere Schwerpunkte bietet dieser Kulturbrief.

Der Spannungsbogen reicht von der feministischen Avantgarde und der großartigen Ausstellung Birgit Jürgenssen Retrospektive im Bank Austria Kunstforum in Kooperation mit Sammlung Verbund, biegt in die Adventssinnlichkeit neuer Weihnachtsalben aus Österreich ein (mit dabei: Klaus Trabitsch und Otto Lechner, MoZuluArt, Mai Cocopelli, herztöne, Karin Bachner Group) und mündet zu Winterbeginn beim 70. Geburtstag von Frank Zappa. Dem Gitarristen wird mit "Grand Zappa" ein Buch im Riesenformat gewürdigt, das perfekt zum Gesamtwerk von Frank Zappa passt: es ist schwer und alles andere als handlich.
Ach ja, und getanzt wird (bzw. wurde) auch, gegensätzlicher könnte es gar nicht sein, Stichwort Morton Feldman (im WUK) und die Muppets (auf DVD). Vertiefend wird zudem vom Rand der Gesellschaft ins Kaminfeuer in der Wiener Stadthalle geblickt, danach begeben wir uns von einem anderen Stern ins Tiroler Landestheater, schauen Amy und die Wildgänse auf Blu-ray zu, betrachten das House of Leaves als labyrinthisches Hörspiel, gehen der Frage nach was uns wirklich ernährt, berichten vom neuen Dokumentarfilm des österreichischen Regisseurs Roland Wehap ("Burma displaced"), stellen in einem Interview das Debüt-Album "Brand New Recipe" von Susanne Plahl vor, baten Sarah Bettens von K’s Choice zu einem Gespräch und fragen uns, warum der Kinofilm Morning Glory mit Harrison Ford und Diane Keaton ein derartiger Hollywoodschmus werden musste. Dafür freuen wir uns umso mehr auf den regulären Kinostart von Elisabeth Scharangs Kinofilmdebüt Vielleicht in einem anderen Leben. In diesem Sinne: Nur nicht den Humor verlieren! Wie immer wünscht die Redaktion eine abschiebefreie Kulturwoche. (Manfred Horak; 16.12.2010)

Der Spannungsbogen reicht von der feministischen Avantgarde und der großartigen Ausstellung Birgit Jürgenssen Retrospektive im Bank Austria Kunstforum in Kooperation mit Sammlung Verbund, biegt in die Adventssinnlichkeit neuer Weihnachtsalben aus Österreich ein (mit dabei: Klaus Trabitsch und Otto Lechner, MoZuluArt, Mai Cocopelli, herztöne, Karin Bachner Group) und mündet zu Winterbeginn beim 70. Geburtstag von Frank Zappa. Dem Gitarristen wird mit "Grand Zappa" ein Buch im Riesenformat gewürdigt, das perfekt zum Gesamtwerk von Frank Zappa passt: es ist schwer und alles andere als handlich.
Ach ja, und getanzt wird (bzw. wurde) auch, gegensätzlicher könnte es gar nicht sein, Stichwort Morton Feldman (im WUK) und die Muppets (auf DVD). Vertiefend wird zudem vom Rand der Gesellschaft ins Kaminfeuer in der Wiener Stadthalle geblickt, danach begeben wir uns von einem anderen Stern ins Tiroler Landestheater, schauen Amy und die Wildgänse auf Blu-ray zu, betrachten das House of Leaves als labyrinthisches Hörspiel, gehen der Frage nach was uns wirklich ernährt, berichten vom neuen Dokumentarfilm des österreichischen Regisseurs Roland Wehap ("Burma displaced"), stellen in einem Interview das Debüt-Album "Brand New Recipe" von Susanne Plahl vor, baten Sarah Bettens von K’s Choice zu einem Gespräch und fragen uns, warum der Kinofilm Morning Glory mit Harrison Ford und Diane Keaton ein derartiger Hollywoodschmus werden musste. Dafür freuen wir uns umso mehr auf den regulären Kinostart von Elisabeth Scharangs Kinofilmdebüt Vielleicht in einem anderen Leben. In diesem Sinne: Nur nicht den Humor verlieren! Wie immer wünscht die Redaktion eine abschiebefreie Kulturwoche. (Manfred Horak; 16.12.2010)
Wien ist eine Festivalstadt.
Diese Aussage kann rot unterstrichen werden (und grün natürlich auch). Wohin die Festivals führ(t)en kann in diesem Kulturbrief nachgelesen werden - ob Clowninfestival oder Internationales Filmfestival der Menschenrechte, ob Kinderfilmfestival oder Wien Modern, ob Tanzwut oder Blue Bird, man kann es nur wiederholen: Wien ist eine Festivalstadt. Da braucht es freilich schon jede Menge Kunst- und Kulturaffine Kondition, aber auch ein Durchhaltemantra, wie z.B. gemäß dem Motto des weltweit größten Stressfestivals: Lasst uns froh und munter sein... [Dazu mehr im nächsten Kulturbrief.]
Garniert wird diese Ausgabe mit Interviews; wie z.B. jenes mit Joanna Wozny, das Wolfgang Rauscher führte. Die Überschrift zum Interview, "Kompositionsauftrag meets Schinkenfleckerl", ist freilich rein zufällig (es gilt die Unschuldsvermutung). Noch mehr Interviews: William Orbit, der nach 10 Jahren den zweiten Teil seiner "Pieces in a Modern Style" vorlegt und der bereits Alben von Madonna, Blur, Beth Orton, Pink, Katie Melua und U2 produzierte, also weit herum kam. Für ein Interview stand mit Hannes Löschel ein weiterer reisefreudiger Musiker zur Verfügung. Sein aktuelles Album heißt "Songs of Innocence" und ist eine Hommage an William Blake; Mr. Blake kennt man vor allem dann, wenn man intensiv Van Morrison hört oder sich ganz profan für englische Literatur interessiert.
Apropos Literatur: Neben einigen Buchkritiken finden sich auch zwei Filmkritiken zum Thema Literatur (Der Geschichtenerzähler, Haus der magischen Geschichten) im Kulturbrief, wie natürlich auch die Filmkritik zum ersten Teil des Grande Finale der Literaturverfilmung von Harry Potter. Literatur findet bekanntlich nicht nur zwischen Buchseiten und auf Kinoleinwänden statt, sondern freilich auch im Theater. Wir waren bei einigen Aufführungen im Salon5 (Shakespeare), Dschungel Wien (Christiane F.), Theater Spielraum (Döblin), Theater zum Fürchten im Stadttheater Mödling (John Ford). Zu sehen gab es rockig düstere Theaterabende, gelungene Inszenierungen, Annäherungen auf eine ganz eigene und neue Art, Geschichten vom verletzt werden und der Macht zu verletzen.In diesem Sinne wünscht die Redaktion eine abschiebefreie Kulturwoche. (Manfred Horak; 25.11.2010)

Garniert wird diese Ausgabe mit Interviews; wie z.B. jenes mit Joanna Wozny, das Wolfgang Rauscher führte. Die Überschrift zum Interview, "Kompositionsauftrag meets Schinkenfleckerl", ist freilich rein zufällig (es gilt die Unschuldsvermutung). Noch mehr Interviews: William Orbit, der nach 10 Jahren den zweiten Teil seiner "Pieces in a Modern Style" vorlegt und der bereits Alben von Madonna, Blur, Beth Orton, Pink, Katie Melua und U2 produzierte, also weit herum kam. Für ein Interview stand mit Hannes Löschel ein weiterer reisefreudiger Musiker zur Verfügung. Sein aktuelles Album heißt "Songs of Innocence" und ist eine Hommage an William Blake; Mr. Blake kennt man vor allem dann, wenn man intensiv Van Morrison hört oder sich ganz profan für englische Literatur interessiert.
Apropos Literatur: Neben einigen Buchkritiken finden sich auch zwei Filmkritiken zum Thema Literatur (Der Geschichtenerzähler, Haus der magischen Geschichten) im Kulturbrief, wie natürlich auch die Filmkritik zum ersten Teil des Grande Finale der Literaturverfilmung von Harry Potter. Literatur findet bekanntlich nicht nur zwischen Buchseiten und auf Kinoleinwänden statt, sondern freilich auch im Theater. Wir waren bei einigen Aufführungen im Salon5 (Shakespeare), Dschungel Wien (Christiane F.), Theater Spielraum (Döblin), Theater zum Fürchten im Stadttheater Mödling (John Ford). Zu sehen gab es rockig düstere Theaterabende, gelungene Inszenierungen, Annäherungen auf eine ganz eigene und neue Art, Geschichten vom verletzt werden und der Macht zu verletzen.In diesem Sinne wünscht die Redaktion eine abschiebefreie Kulturwoche. (Manfred Horak; 25.11.2010)
In dieser Ausgabe geht es ziemlich hyperreal zu.
Und damit ist nicht nur die Ausstellung "Hyper Real" im MUMOK gemeint, sondern auch die assoziativen Musikwanderungen zum Festival Wien Modern. Das Festival wird von zwei "Wolfgängern" begleitet, die - zwischen önologischen Studien - über die geballte Ladung Neue Musik auf Kulturwoche.at berichten.
Und auch sonst gibt es wie gewohnt wieder jede Menge Kritiken, diesmal liegt der Schwerpunkt im performativen Bereich - Theater (Zwischen neun und neun im Salon5, Medea im Wiener Klassenzimmertheater), Musiktheater (Till Eulenspiegel bei Jeunesse Piccolo, Blue Man Group), Musik (Wien Modern, Gansch'n'Roses).
Ebenso im Fokus diverse Vorschauen, wie z.B. auf "Arts in Bushwick 2010 BETA spaces" - hier berichtet US-Korrespondentin Denise Riedlinger über die freie Kunstszene im New Yorker Stadtteil Bushwick im Bezirk Brooklyn. Weitere Vorschauen wie das Kinderfilmfestival und das Clowninfestival runden den aktuellen Kulturbrief ab. Bonustracks gibt es freilich auch: Z.B. ein (weiteres) Interview mit Violetta Parisini, eine (weitere) Filmkritik zur Viennale 2010, und einiges mehr. Entdeckung ist also angesagt.
Zwei spezielle Empfehlungen noch: Die Wiederaufnahme von Döblins "Berlin.Alexanderplatz" im Theater Spielraum und die Leseperformance "Krone.Verloren." von und mit Evelyn Blumenau. In diesem Sinne wünscht die Redaktion erneut eine abschiebefreie Kulturwoche. (Manfred Horak; 11.11.2010)

Und auch sonst gibt es wie gewohnt wieder jede Menge Kritiken, diesmal liegt der Schwerpunkt im performativen Bereich - Theater (Zwischen neun und neun im Salon5, Medea im Wiener Klassenzimmertheater), Musiktheater (Till Eulenspiegel bei Jeunesse Piccolo, Blue Man Group), Musik (Wien Modern, Gansch'n'Roses).
Ebenso im Fokus diverse Vorschauen, wie z.B. auf "Arts in Bushwick 2010 BETA spaces" - hier berichtet US-Korrespondentin Denise Riedlinger über die freie Kunstszene im New Yorker Stadtteil Bushwick im Bezirk Brooklyn. Weitere Vorschauen wie das Kinderfilmfestival und das Clowninfestival runden den aktuellen Kulturbrief ab. Bonustracks gibt es freilich auch: Z.B. ein (weiteres) Interview mit Violetta Parisini, eine (weitere) Filmkritik zur Viennale 2010, und einiges mehr. Entdeckung ist also angesagt.
Zwei spezielle Empfehlungen noch: Die Wiederaufnahme von Döblins "Berlin.Alexanderplatz" im Theater Spielraum und die Leseperformance "Krone.Verloren." von und mit Evelyn Blumenau. In diesem Sinne wünscht die Redaktion erneut eine abschiebefreie Kulturwoche. (Manfred Horak; 11.11.2010)

Des weiteren gibt es auch noch ein sehr gelungenes Debüt-Album des österreichischen Gitarristen und Sänger Roland Daucher zu vermelden, eine fantasievolle Jazz-World-Reise durch das deutsche Volkslied von Edgar Knecht, neues von Bryan Ferry, der erstmals seit 1973 (!) mit Phil Manzanera, Andy Mackay UND Brian Eno einen Song aufnahm.
Im Fokus steht aber auch wieder einmal das gute alte Vinyl, das für erstaunliche Umsatzzuwächse sorgt. Wolfgang Rauscher sprach mit zwei Vinyl-Experten anlässlich der HiFi Messe klangBilder, Österreichs Messe für gehobene Unterhaltungselektronik, die zwischen 5. und 7. November 2010 im Hilton Plaza Vienna stattfindet.
Und es gibt natürlich auch wieder einige Kritiken von Live-Aufführungen, sei es aus dem WUK, sei es aus der Volksoper Wien, sei es aus dem Theater Spielraum, sowie freilich auch von der Viennale 2010.
In diesem Sinne wünscht die Redaktion erneut eine abschiebefreie Kulturwoche. (Manfred Horak; 27.10.2010)