Mit der Blues-Gala in der Wiener Stadthalle folgte bereits am 20. März
der bluesige Startschuss, womit die Veranstalter zugleich den Beweis erbrachten, dass der Blues noch immer (oder
schon wieder?) ein breites Publikum anzieht. Mit dabei waren die Mojo Blues Band
feat. Steve Gardner, Hans Theessink und Terry Evans, das dänische Trio Theessink,
Nalle & Møller, sowie mit John Primer, einer der Hauptvertreter des
gegenwärtigen Chicago Blues. "Ich
versuche", so Primer, "'old time original Blues' zu spielen und sonst nichts. Es geht darum,
diesen speziellen Sound, wie ihn etwa Muddy Waters gepflegt hat, am Leben zu erhalten.
Wenn du das schaffst, weist du automatisch einen speziellen Stil auf."
Blues ain't nothing but a pimp
Fast schon ein unbedingtes Muss ist das Konzert von John Lee
Hooker jun. am 24. März im Reigen, dem leiblichen Sohn von John Lee Hooker, der
zwar - alleine vom Namen her - eine schwere Bürde zu tragen hat, diese aber - so scheint es, wenn man sich sein Album "All Odds Against Me" anhört - super
bewältigte, da er nicht in die Nachahmungsfalle tappte, sondern seine eigenen
bluesigen Wege beschreitet. Dieses wunderbare Album wurde auch für den Grammy
nominiert, und wer jetzt so ganz allgemein glaubt John Lee Hooker jun. sei ein
Jüngling, der liegt falsch - er zählt nämlich schon 55 Lenze.
Seine Karriere begann übrigens im zarten Alter von acht Jahren, ein
Spätberufener ist er also keineswegs.
Blues Me Mozart!
Und noch eine Empfehlung für den März: Unter dem Titel "Blues Me Mozart" ist am 26. März im Mozarthaus akustischer Blues zu hören. Als
ungewöhnliche Spielstätte des Vienna Blues Spring gesellt sich zum 5. Jubiläum
das Mozarthaus in der Domgasse Nr. 5 hinzu, die einzige Wiener Wohnung Mozarts,
die bis heute erhalten ist. Im gemauerten Kellergeschoß dieses baulichen Juwels
gleich hinter dem Stephansdom befindet sich ein intimer Konzertsaal, der
bestens geeignet ist, um die akustische Variante des Blues in besonders
gemütlicher Atmosphäre zur Geltung kommen zu lassen. Zwei Abende des 5. Vienna
Blues Spring werden im Mozarthaus in der Innenstadt bestritten. Dabei wird es
Doppelkonzerte, jeweils mit einem heimischen sowie einem internationalen Gast
geben, die vor allem auch die Bluesgitarre - neben der Stimme - in den
Mittelpunkt rücken. Am 26. März beehrt das Duo Sigi Fassl und Rita Chiarelli
die altehrwürdigen, historischen Gemäuer. "Once in a lifetime you hear a voice
so blue it makes the angels weep - that voice is Rita Chiarelli", sagte einmal
der große Ronnie Hawkins über die Sängerin, deren Stimme nicht weniger als drei
Oktaven umfasst. Die Kanadierin, die lange Zeit in Italien verbrachte, ist aber
auch als Songwriterin erste Adresse und greift überdies gerne zur Gitarre. Seit
ihrem fünfzehnten Lebensjahr steht Chiarelli auf der Bühne, tourte unter anderem
früh mit - richtig geraten - Ronnie Hawkins. Und Sigi Fassl? Der
Country-Blueser ist auch bereits seit mehr als zwei Dekaden im Auftrag des
Blues unterwegs, sei es mit der Mojo Blues Band, sei es mit Hooked On Blues
oder eben als Solo-Künstler. Was Fassl bietet, hat keinerlei internationale
Vergleiche zu scheuen, nationale schon gar nicht. Exzellente Technik trifft auf
ebensolches Einfühlungsvermögen und eine mit hohem Wiedererkennungswert ausgestattete
Stimme. Soweit das wichtigste vom "Vienna Blues Spring" im März. Fortsetzung
folgt. (Manfred Horak; Fotos: Don Beaulieu, Dietmar
Hoscher, Rob Shanahan)
Tickets
FESTIVALPASS für alle Konzerte ist im REIGEN erhältlich.
Die ersten dreißig Käufer des (übertragbaren) Festivalpasses erhalten eine
Blues-CD gratis und kostet 150 Euro.
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telefonisch unter +43 (0)1 894 00 94
10 Konzerte nach Wahl: € 120,-
5 Konzerte nach Wahl: € 70,-
Blues-Gala
- bei Wien-Ticket (Tel.: 01-58885)
- ermäßigte Tickets für ServiceCardbesitzer von Fernwärme Wien
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