New York: Einsame Straßen, verlassene Häuser und eingestürzte Brücken zeigen die verheerende Katastrophe, die eine Seuche mit sich brachte und beinahe die ganze Menschheit dahingerafft und in böse, nachtaktive Mutanten verwandelt hat. Nur einer stört die Ruhe in New York City bei Tageslicht: Robert Neville (Will Smith), der scheinbar einzig Überlebende.
Zusammen mit seinem treuen Freund, einem Schäferhund, düst er mit seinem roten Sportwagen und seinem Gewehr durch die leeren Straßen. Er verfolgt eine Horde Rehe, die er sich zum Essen schießen will. Weidmanns Heil! Doch leider kommt ihm eine computeranimierte Löwenfamilie zuvor und schnappt ihm seine Beute weg – oh Schrecken der untergegangenen Zivilisation! Schon in den ersten Minuten wird klar, dass man es hier mit einem ausgewachsenen Helden zu tun hat, einem einsamen, aber sympathischen Typ, der alleine die trostlosen Tage auf der Erde fristen muss, während abends die vampirartigen Wesen die Stadt beherrschen. Zum Glück ist Neville ein herausragender Wissenschaftler und versucht mittels seiner eigenen Immunität nach einem Heilmittel gegen die Seuche zu forschen und somit das Überleben der Menschheit zu sichern.

Auch der Plot wird drastisch reduziert und abgeschwächt; übrig bleibt der Kampf zwischen dem kecken Wissenschaftler Neville und den bösen Monstern, die die Menschheit auslöschen wollen. Der einsame Witwer bekommt ein paar zusätzliche Figuren zur Seite gestellt, und nebenbei wird noch ein reaktionärer Glaubenskonflikt abgehandelt. So muss der liebe Gott persönlich für Erklärungen auf Fragen herhalten, auf die die Drehbuchautoren Mark Protosevich und Akiva Goldsman anscheinend selbst keine Antworten kannten. Als die überlebende Anna (Alice Braga) Neville von einer Menschenkolonie erzählt, zu der sie sich flüchten will, fragt dieser, woher sie davon wisse. Ihre Erklärung "Because God told me", ist ein weiterer Beweis dafür, dass jedes Publikum das bekommt, was es verdient. Zwischendurch soll uns dann doch noch die tragische Psyche des mit Schaufensterpuppen sprechenden Neville vor Augen geführt werden, was letztendlich aber am so gar nicht dramatischen Schauspieler scheitert. Auch Alice Braga versagt durch Unscheinbarkeit und nervöse Pose. Light up the darkness Die Überbleibsel der geringen Ausnutzung dessen, was die Vorlage alles geboten hätte, werden durch das Ende zur Gänze zerstört: Neben den schlechten und vielleicht auch unnötiger Weise eingesetzten Animationen von Mutanten und Tieren wird die zuvor elegische Kamera durch hektische Einstellungen abgelöst. Im finalen Angriff der Mutanten auf Nevilles Haus spitzt sich die Heldenstory auf unerträgliche Weise zu und endet mit den entsetzlichen Worten: "This is his legend. Light up the darkness." (Julia Zarbach; Fotos: © 2007 Warner Bros. Ent.) {sus_amazon id=B0012YG7LE&pid=kulturwoche-21}Filminfos: I Am Legend Bewertung: @@ Regie: Francis Lawrence Darsteller: Will Smith, Alice Braga, Dash Mihok, Charlie Tahan, Salli Richardson Verleih in Österreich: Warner Brothers (2007) Kinostart: 10. Jänner 2008 |
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